S-Bahn-Galerie.de

        Home                Berlin             Hamburg           Andere               Links        

S-Bahn Berlin

Bauart Peenemünde

Baureihe ET 166 / 276 oder ET 167 / 277 (alt)

Baujahr: 1940-1942
Hersteller Triebwagen: O&K Berlin
Herrsteller Steuerwagen: Waggonbau Dessau
Elektrik: Siemens
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h - ? ***
Leistung: 320 kW - ? ***
Dienstmasse: 68,2 t - ? ***
Länge über Kupplung: 35.460 mm
Radsatzanordnung: Bo'Bo' + 2'2'
***  Die Angaben beziehen sich teilweise auf die Baureihe ET 167,da ich die
genauen Angaben über die Peenemünder Triebwagen nicht ermitteln konnte.

Diese Baureihe gleicht äußerlich den Fahrzeugen der Bauart 1938/41, wurde jedoch von der Deutschen Wehrmacht für die Werkbahn Peenemünde – Zinnowitz auf Usedom beschafft und mit 1.200 Volt Oberleitung betrieben. Der Wagenkasten entsprach der Bauart 1939 (spätere Baureihe ET 167) der Berliner S-Bahn. Die Triebwagen kamen von Orenstein & Koppel aus Berlin, die Steuerwagen aus dem Waggonbau Dessau (75 Prozent der Anteile gehörten zu O&K). Der elektrische Teil lehnte sich an die zu dieser Zeit von Siemens für Buenos Aires (Argentinien) gebaute U-Bahn, welche ähnlich den 18-Meter-Wagen C II für die BVG (U-Bahn Berlin) waren. Die letzen Arbeiten der fast vollständig vormontierten Wagen sowie die Inbetriebnahme erfolgte im RAW Schöneweide in Berlin. Hier wurde auch eigens für Probefahrten ein ca. 1.100 Meter langes Gleis mit einer Oberleitung ausgestattet

Die Züge waren eine "bunte" Mischung: Der Wagenkasten war ähnlich der Bauart 1939 für die Berliner S-Bahn, die Technik hingegen an die Bauart 1932 der S-Bahn berlin angelehnt. Hinzu kam dann die Elektrik, welche durch Siemens der U-Bahn für Argentinien entnommen wurde, angelehnt an die Berliner U-Bahn-Wagen C II.

Die ursprüngliche Bezeichnung der Bauart Peenemünde auf Usedom war für die Triebwagen Trw 01 - 15 und die Steuerwagen Stw 01 - 15.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurden sieben noch vorhandene Trieb- und Steuerwagen als Reparationsleistung in die damalige Sowjetunion abtransportiert. 1952/1953 erfolgte zusammen mit der Rückführung von S-Bahn-Wagen auch die Übergabe der noch vorhandenen Peenemünder Züge an die Berliner S-Bahn. Nach Anpassung an das Berliner Netz wurden diese in die Baureihe ET 167 eingereiht und als ET/EB 167 286-292 bezeichnet. Aufgrund der fehlenden Kontaktleiste über der Scharfenbergkupplung und der in die Peenemünder Triebwagen eingebautet Steuerung der Bauart Stadtbahn (elektropneumatische Steuerung) wurden die Peenemünder Züge 1958 dann in die Baureihe ET 166 (später Baureihe 276.0) eingereiht.

Die Peenemünder Triebwagen sollen jedoch noch einige Zeit die stärkeren Motoren aus Peenemünde mit 1.200 Volt anstelle der 750 Volt-Motoren der Berliner S-Bahn behalten haben. Erst nach der umfangreichen Modernisierung 1978/80 erfolgte der Einbau von üblichen Motoren und die Eingliederung in die Baureihe 277mod.

Nach dem 2. Weltkrieg waren noch 3 Triebwagen und 1 Steuerwagen im RAW Schöneweide verblieben. Diese wurden zu S-Bahn-Beiwagen für Berlin umgebaut. Der Triebwagen (Tw 05 ?) wurde als EB 167 242 und der Steuerwagen (Stw 05 ?) als EB 167 243 umgezeichnet. Die ursprünglich als EB 167 242 und EB 167 243 vorgesehenen Beiwagen wurden wegen des 2. Weltkrieges nicht mehr nach Berlin geliefert. Die anderen beiden Triebwagen wurden in EB 167 284 und EB 167 285 umgezeichnet und "ersetzten" fehlende Beiwagen. Die Führerstände wurden dabei erhalten, jedoch ohne elektrische Ausrüstung.


Ein Peenemünder Trieb- und Steuerwagen war nach dem Krieg im Raum Nürnberg verblieben und wurde hier von Wegmann 1949 zusammen mit 4 im Rohbau fertigen Beiwagen, welche für die Berliner S-Bahn (ET 167) bestimmt waren und dem im Raum Köln ausgebrannt vorgefundenen Viertelzug ET/EB 165 636 (Bauart Stadtbahn) als ET 182 für die Strecke München Isartalbahnhof - Höllriegelskreuth mit 750 Volt Gleichspannung (Oberleitung) umgebaut. Dabei wurde auch die Scharfenbergkupplung gegen eine normal Zug- und Stoßeinrichtung ausgetauscht.

Nachdem die Deutsche Bundesbahn diese Strecke auf 15 kV Wechselstrom umgestellt hatte, wurden diese vier Züge 1957 von Wegmann nochmals umgebaut und als ET 26, später Baureihe 426 bezeichnet. Dabei wurde der Triebwagen wegen des neuen längeren Triebgestells mit 1,1 kV Motor zwischen dem 1. und 2. Fenster verlängert und die Front der Triebwagen verändert. Im Inneren entstand dadurch ein Gepäckabteil. Die Steuerwagen behielten ihre alte Front bis zum Ausscheiden 1978, jedoch wurde auf dem Dach ein dritter Scheinwerfer als Spitzensignal montiert und die typischen S-Bahn-Scheinwerfer gegen neue bundesbahntypische Scheinwerfer ausgetauscht. Die ET 26 waren dann im Raum München / Nürnberg im Plandienst.

Die Baureihe 426 ist zwischenzeitlich neu besetzt worden.

Der alte Peenemünder 426 002 / 829 002 (ET 182 01 / ET 26 002, vermutlich Trw/Stw 01) steht derzeitig in Peenemünde im Museum "Heeresversuchsamt Peenemünde" und wurde dort restauriert. Leider hat das Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern hier viele Epochen gemischt. Die Farbgebung entspricht der Lackierung von 1940 bis 1945, das Fahrzeug selber befindet sich im Zustand von 1957! Besser wäre hier wohl, wenn man die DB-rote Lackierung vorgenommen hätte, was dem Fahrzeugzustand entsprechen würde. Denn mit einem Peenemünder hat dieses Fahrzeug nur noch das Baujahr gemeinsam .... (siehe Bilder ganz unten)


Ein Peenemünder im Originalzustand:
abgebildet ist der Steuerwagen Stw 04, Baujahr 1940/1941
Foto: Siemens AG

Bauart Peenemünde

An dieser Stelle einen besonderen Dank an die SIEMENS AG,
welche mir dieses Foto zur Verfügung gestellt hat.


Baureihe 276.0 (Bauart Peenemünde) 1976 in Berlin-Schöneweide (Rangierbahnhof)
Foto: unbekannt - Sammlung Olaf Hoell

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin


276 070 + 276 069 im Juni 1978
in Berlin - Schöneweide
Foto: Axel Mehnert

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin

276 075 / 276 076 am 13.01.1982
in Berlin-Wannsee
Foto: unbekannt - Sammlung Olaf Hoell

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin


abgebildet ist der historische Viertelzug 276 069 / 276 070 des Vereins Historische S-Bahn Berlin e.V.

Datum auf der Vergrößerung - Fotos: Olaf Hoell

   Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin    Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin

als Bouletten-Susi wurden die Viertelzüge bezeichnet, welche zu DDR-Zeiten als "rollende Kantine"
die Triebfahrzeugführer während der Schicht mit Essen versorgte. Hauptsächlich kamen zwei Viertelzüge
zum Einsatz, ein Viertelzug der Bauart Stadtbahn und ein Viertelzug der Bauart Peenemünde.

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin

Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin     Bauart Peenemünde - S-Bahn Berlin


Originalfundstücke aus Peenemünde, welche im Zusammenhang mit der Umgestaltung
der Versuchsanstalt Peenemünde in eine Museum geborgen wurden
Fotos: Olaf Hoell am 21.05.2005 in der Triebwagenhalle Erkner

Bauart Peenemünde   Bauart Peenemünde

Original Tür mit Lack

Bauart Peenemünde

Original Scheinwerfer


modernisierte Peenemünder als Baureihe 277 mod / 477

477 605 als Pendel zwischen Bahnhof Berlin-Grunewald und Abstellanlage Hundekehle
anlässlich einer Fahrzeugausstellung am 27.10.2001
Dieser Viertelzug (Tw + Stw) wurde modernisiert und in die Baureihe 477 eingeordnet
Fotos: Olaf Hoell

477 605 - modernisierter ex-Peenemünder     477 605     477 605


Da die modernisierte Baureihe 477 über Steuerwagen verfügte, vor allem die Ex-Peenemünder,
wurden diese nach der Verabschiedung vom Plandienst vielfach für Arbeitsleistungen herangezogen.

478 021 in der Hauptwerkstatt Schöneweide am 11.08.2012
hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Peenemünder Triebwagen,
welcher 1979 modernisiert und 2003 als Materialzug und Erprobungsträger umgenutzt wurde.
Foto: Olaf Hoell

Arbeitstiere


Video des historischen Viertelzug 276 069 / 276 070

der historische Viertelzug 276 069/276 070 des Vereins Historische S-Bahn Berlin e.V.
zufällig bei seiner Rangierfahrt für den Tag der Offenen Tore in Erkner am 19.05.2019 erwischt
Video: Olaf Hoell

Dieses Video und weitere von mir kannst Du auch
auf meinem YouTube-Kanal in HD anschauen.

Zu meinem YouTube-Kanal geht es hier

Mein YouTube-Kanal ist eine externe Seite und ich habe keinen Einfluss darauf,
welche Daten von Dir gespeichert werden.
Solltest Du Dich bei YouTube angemeldet haben,
kann es sein dass mein Video Deinem Verlauf zugeordnet wird.


der Peenemünder Viertelzug bei der Isartalbahn ...

ET 182 01 und ES 182 01 im Bahnhof Höllriegelskreuth-Grünwald um 1949
Foto: Dr. Günther Scheingraber - Sammlung Olaf Hoell

ET 182 - Isartalbahn - Deutsche Bundesbahn

... und umgebaut zur Baureihe ET 26 - spätere Baureihe 426

ES 26 002 und ET 26 002 (bzw. 826 002 / 426 002) am 22.06.2010
auf dem Gelände des Historisch-Technischen Informationszentrums Peenemünde
Fotos: Olaf Hoell

Baureihe ET 26 - Deutsche Bundesbahn     Baureihe ET 26 - Deutsche Bundesbahn     Baureihe ET 26 - Deutsche Bundesbahn

Baureihe ET 26 - Deutsche Bundesbahn     Baureihe ET 26 - Deutsche Bundesbahn     Baureihe ET 26 - Deutsche Bundesbahn


© 2012-2023 Olaf Hoell / S-Bahn-Galerie.de

Alle Bilder und Texte sind urheberrechtlich geschützt.
Eine Nutzung jeglicher Art, auch auszugsweise bedarf der Zustimmung des Autors / Fotografen.

S-Bahn-Galerie.de  /  Impressum  /  Datenschutzerklärung


weitere Projekte von mir:

Bahn-Galerie.de